„Mir liegen unsere regionalen Unternehmen am Herzen“

MdL Franc Dierl bei der IHK-Nachfolgeveranstaltung

30.04.2025 | MdL Franc Dierl | Bayreuth
MdL Franc Dierl (2.v.l.) mit Udo Steingraeber und seiner Frau Cordelia Steingraeber, sowie IHK-Videpräsident für OFr Bayreuth Jörg Lichtenegger, Nadine Siegemund, Stefan Cordes und Michael Wunder (v.l.n.r.). (Bild: IHK für Oberfranken Bayreuth)
MdL Franc Dierl (2.v.l.) mit Udo Steingraeber und seiner Frau Cordelia Steingraeber, sowie IHK-Videpräsident für OFr Bayreuth Jörg Lichtenegger, Nadine Siegemund, Stefan Cordes und Michael Wunder (v.l.n.r.). (Bild: IHK für Oberfranken Bayreuth)

Im Beisein zahlreicher Gäste, darunter der Bayreuther Landtagsabgeordnete (MdL) Franc Dierl, CSU, fand die IHK-Nachfolgeveranstaltung im Kammermusiksaal der Firma Steingraeber in Bayreuth statt. Dort wurde anhand zweier Best-Practice-Beispiele aus der Region aufgezeigt, wie eine gelungene Unternehmensübergabe erfolgen kann und welche Punkte dabei zu beachten sind.

„Wir stehen vor großen Herausforderungen“, erklärte der Initiator der Veranstaltung und Vizepräsident der IHK für Oberfranken Jörg Lichtenegger, denn jedes der rund 2000 Unternehmen in Oberfranken, das wegen fehlender Nachfolge vom Markt verschwinde, sei eines zu viel. Daher sei es gut, dass in Stadt und Land etwas dafür getan werde und dankte damit insbesondere Dierl für dessen Einsatz.

„Mir liegen unsere regionalen Unternehmen am Herzen“, begann der Abgeordnete Dierl, der selbst aus einer Unternehmerfamilie kommt und mit seinem eigenen Architekturbüro als selbstständiger Unternehmer tätig ist, sein Grußwort. Eine erfolgreiche Nachfolge sei sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer von Bedeutung, da die Betriebe nur mit einem starken Team und einer klaren Zukunftsperspektive existieren können. Die aktuelle Weltlage und der Ukrainekrieg führen dazu, dass es immer schwieriger werde junge Leute zu animieren als Unternehmer aktiv zu werden. Hinzu kämen Hürden wie die hohe Steuerlast und die überbordende Bürokratie. „Deshalb setze ich mich im Bayerischen Landtag dafür ein, dass entsprechende Rahmenbedingungen und Vorgaben beschlossen werden, damit gerade auch junge Leute sehen, wie toll es ist, Unternehmer zu sein“, so der Abgeordnete.

In ihren Fachvorträgen stellten die beiden Referenten für Unternehmensförderung Michael Wunder und Nadine Siegemund von der IHK für Oberfranken Bayreuth dar, was für eine gelungene Unternehmensübergabe zu beachten ist. Eine rechtzeitige Vorplanung sei absolut notwendig. „Die Nachfolgeplanung und der Prozessablauf sollten bereits 10 Jahre im Voraus beginnen“, empfahl Michael Wunder. „Die Planung ist ein aktiver Prozess, der rechtzeitig beginnen muss“, ergänze Nadine Siegemund und wies auf das von der IHK zur Verfügung gestellte Notfallhandbuch hin. Das biete eine Absicherung für Unternehmer, da viele Unternehmensübergänge unvorhergesehen seien und in Folge von Krankheit oder Todesfall einträten. Entsprechende Vertretungsregelungen und Vollmachten sollten deshalb bestehen.

Im Anschluss präsentierten Udo Steingraeber und dessen Sohn Alban die Firma Steingraeber in Bayreuth als Best-Practice-Beispiel aus der Region wie eine gelungene familiengeführte Nachfolge aussehen kann. „Auf jeden Fall solle ein Unternehmen Entwicklungspotential bieten, damit der Nachfolger sehen kann: Damit kann ich was machen“, erklärte Udo Steingraeber. Kontraproduktiv sei es, die eigene Familie zur Nachfolge zu drängen: „Zwang oder Druck in der Familie auszuüben hat keinen Sinn“. Hilfreicher sei es, gleich von Anfang an auch die negativen Seiten, die eine mögliche Unternehmensnachfolge mit sich bringen, aufzuzeigen, um ein „böses Erwachen“ zu vermeiden, so Steingraeber. Sein Sohn Alban Steingraeber betonte in seinem Vortrag wie glücklich er sei, dieses traditionsreiche Familienunternehmen mit seiner Schwester Fanny in der nunmehr 7. Generation übernehmen zu dürfen.

Julian Schmitt, Chef der Firma Phoenix by Sudpfanne erläuterte als abschließender Redner, welche Chancen die Übernahme des elterlichen Betriebes für ihn boten. Trotz des enormen Rückschlags nach dem verheerenden Brand in der Sudpfanne im August 2023, agiere die Familie als starkes Team und biete ihm viel Rückendeckung. Gleichzeitig ermöglichte ihm die Neueröffnung des Restaurants unter einem neuen Namen und an einem anderen Ort einen großen Gestaltungsspielraum. „Ich konnte einfach mein Ding machen“, resümierte der Gastronom stolz.

Insgesamt rund 70 Unternehmer waren der Einladung der IHK gefolgt – ein deutlicher Beweis dafür, wie wichtig das Thema Nachfolge für die Wirtschaft in Bayreuth und Region ist.
 


MdL Franc Dierl (links) im Gespräch mit dem IHK-Vizepräsidenten für Oberfranken Bayreuth Jörg Lichtenegger.



MdL Franc Dierl betont in seinem Grußwort bei der IHK-Nachfolgeveranstaltung die Wichtigkeit einer gelungenen Unternehmensnachfolge. 



Alban Steingraeber (links), Leiter der Firma Steingraeber in Bayreuth in 7. Generation (seit 2023) präsentiert mit seinem Vater Udo Steingraeber das Unternehmen als Best-Practice-Beispiel für eine gelungene familiengeführte Nachfolge aus der Region.



Julian Schmitt, Chef des Lokals Phoenix by Sudpfanne, präsentiert seinen Betrieb als Best-Practice-Beispiel für eine gelungene familiengeführte Unternehmensübergabe.